In ihrer Sonderausstellung im Museum Schloss Fürstenberg bringt Sonngard Marcks Flora und Fauna filigran und detailreich aufs Fürstenbergerische Porzellan. Neben Fröschen, Tulpen, Maiglöckchen und Wiesenschaumkraut sind vor allem Insekten immer wieder zu sehen. Doch kein einziges Geschöpf findet man auf den Werken Sonngards so häufig wieder wie den Schmetterling – in all seinen Farben und Formen.
Der Schmetterling ist Sonngard Marcks ein wahres Herzensanliegen; mit der Abbildung dieser zauberhaften Wesen möchte sie vor allem auf das immer bedrohlichere Aussterben der Schmetterlinge hinweisen: Durch die intensive Landwirtschaft, die damit einhergehenden Pestizide und die Trockenlegung von Mooren wird der Lebensraum der hübschen Falter immer weiter eingeengt. Auch die monotone Bebauung von Gärten und Grünstreifen lässt die Nektarquellen von Schmetterlingen schrumpfen und dadurch viele Falterarten aussterben.
Doch hier in Fürstenberg tummeln sich die schönen Wesen noch immer in all ihrer Vielfalt auf den Skizzen, Zeichnungen, Tellern und Tassen von Sonngard Marcks. Nicht zu vergessen die zahlreichen Scherenschnitte, bei denen der Schmetterling zweifelsohne dominant ist. Die Künstlerin verewigt ihr liebstes Insekt auf allen möglichen Medien und nutzt dafür einen großen Schatz an Bildbänden und Lexica, den sie selbst mitgebracht hat. Aber nicht nur in Büchern findet sie ihre Vorbilder, sondern auch in der schönen Weserlandschaft, deren Reichtum an heimischen Insekten und Pflanzen immer wieder eine Quelle für Inspiration bietet. Zusätzlich bietet ihr natürlich auch der Porzellanbestand des Museums eine reichhaltige Vorlage: Gerade auf den früheren Stücken des 18. Jahrhunderts lassen sich viele Motive mit Schmetterlingen finden!
Wenn man sie fragt, äußert sie den Wunsch, etwas im heimischen Garten und Balkon für Schmetterlinge zu tun.
„Pflanzen Sie Wildblumen im Garten und bieten Sie den Faltern auf Ihrem Balkon einen schönen Rastplatz mit Wildkräutern! Und gerade sogenanntes Unkraut ist wertvoll, Brennesseln, Spitzwegerich oder Klee sind auch für die Raupen ein gefundenes Fressen.“