Und Action! – Trickfilm-Workshop im MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG

Porzellanfiguren und –malereien erwachten in den Herbstferien im MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG zum Leben! Zwölf junge Teilnehmende zwischen 8 und 14 Jahren drehten vom 18. bis 22. Oktober 2021 Filme.

Unter dem Motto „Und Action!“ boten das MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG mit dem Juzi Höxter/Boffzen sowie dem Jugendraum Fürstenberg erstmals diese kreative Veranstaltung an.

Als Ideen- und Inspirationsquelle diente den jungen Filmemacher*innen die Sonderausstellung „Sense and Sensibility. Porzellan und die fünf Sinne“. Hiervon angeregt experimentierten sie mit der Beschaffenheit, der Haptik und dem Klang des Materials Porzellan. Zudem probierten sie das Handwerk des Porzellangießens und des Porzellanmalens selbst aus.

In Kleingruppen produzierten drei Teams daraufhin ihre eigenen Stop-Motion-Animationen, vertonten diese und komponierten die Filmmusik. Die Teilnehmenden entwickelten ihre eigenen Geschichten und Drehbücher, bildeten die Filmcrew, führten Regie, bauten Kulissen und lernten Apps und Techniken zur Aufnahme der Bilder und für den Filmschnitt kennen. Dabei kam Porzellan auf auditiver und visueller Ebene unterschiedlich zum Einsatz.

Bei Fragen zum Drehbuch, den Arbeiten an der Tonspur und zur Umsetzung der Idee in das bewegte Bild standen den Kids die im Museum tätige Musemspädagogin Isabel Pagalies, sowie die im Team des Vereins für Medien- und Kulturpädagogik „Blickwechsel e.V.“ tätige Musikerin und Medienpädagogin Mia Guttormsson und Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin Mareike Thumel, unterstützend zur Seite.

Am Ende des Workshops wurde die Premiere der drei Trickfilme auf großer Leinwand vor Publikum gefeiert. Die jungen kreativen Köpfe stellten sich anschließend gern den interessierten Fragen ihrer Gäste.

Die zerbrochene Vase

Ich möchte Musik!

Naturabenteuer

Gefördert wurde das Projekt durch:

Von Porzellan und einem verzauberten Garten

„Im Mauergarten erzählt es nicht nur. Es klingt, es leuchtet, es weht, es klettert: Es wird ein Teil der Natur.“

Man fühlt sich ein wenig wie im Wunderland. Unter einem blätterbewachsenen Tunnel hindurch – schon befindet man sich an einem Ort voller Grün und verschiedenster Pflanzen. Doch ein Teil des botanischen Gartens ist nicht pflanzlich. Weiße Objekte zwischen den Gräsern, Blättern und Ästen. Manchmal offensichtlich, manchmal muss man suchen. Die Rede ist vom neuen Porzellangarten der TH-OWL Höxter. Die Idee entstand vor fast 2 Jahren und wurde in intensiver Projektarbeit zwischen Studierenden, der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG, sowie dem MUSEUM SCHLOSS FÜRSTENBERG, in den Sommermonaten erarbeitet und verwirklicht.

Zu sehen gibt es eine Menge, wenn auch nicht immer auf den ersten Blick. Kleine Porzellanhasen – die beliebten FÜRSTENBERG Jahreshasen – versammelt auf der Mauer, oder versteckt im Gras. Mit Liebe zum Detail und viel Phantasie wurden Tassen, Teller und viele andere Teile in ganz neue Zusammenhänge gebracht und somit eine ganz besondere Gartengestaltung geschaffen. Etwa eine Girlande aus Suppentassen oder Pilze im Gras, bestehend aus Cloches. Doch ist der Garten nicht nur etwas zum Sehen: Windspiele in den Bäumen bringen das Porzellan zum Klingen – im Alltag nimmt man die Klänge des „weißen Goldes“ sonst eigentlich nicht wahr. Lässt man sich allerdings darauf ein, sind sie -passend zum Ambiente- wunderschön.


In einer am Baum hängenden Traube aus Tassen lässt sich bei Sonnenschein eine ganz besondere Eigenschaft des Porzellans beobachten: Durch die Transluzenz scheint das Licht durch die Tassen hindurch, wodurch das Kunstwerk fast magisch zu leuchten beginnt. Im Zusammenspiel mit der Natur verwandeln sich die Porzellane zu etwas Neuem, das dank der subtilen Auswahl und raffinierten Gestaltungsideen ganz selbstverständlich und nicht gekünstelt erscheint.

Doch das Porzellan kann auch anders als nur weiß sein und fügt sich damit noch besser in den botanischen Garten ein: Moosig-grün verfärbte Fragmente von Beistelltischen – sehen aus wie bemalt– sind es aber nicht. Lediglich der Regen und Algenbewuchs hat zum neuen Aussehen verholfen und macht aus edlen Möbelstücken landschaftsgestalterische Elemente. Bemaltes lässt sich aber auch entdecken: Sogenannte „Bomsen“ werden eigentlich als Brennhilfen genutzt und sind somit Wegwerfartikel. Im Porzellangarten haben sie allerdings ein zweites Leben bekommen und dienen als kleine, im Garten verstreute Zierelemente, die wie Blumen aus den Rabatten wachsen. Zum Teil haben die Studierenden sie mit Pflanzenfarben aus Roter Beete und Alaun bemalt und in echte Kunstwerke verwandelt.

Die besondere Atmosphäre des Porzellangartens lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Also lassen Sie sich selbst verzaubern und besuchen Sie die Ausstellung montags-sonntags (außer mittwochs) von 8-18 Uhr. Einen Besuch ist sie auf jeden Fall Wert!

Anschrift:
Botanischer Garten Höxter
eine Einrichtung der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe
An der Wilhelmshöhe 44
37671 Höxter

Museum im Lockdown-Winterschlaf?
Weit gefehlt!

Noch hat unser Museum geschlossen und von außen betrachtet scheint alles ruhig zu sein und still zu stehen. Doch dieser Eindruck täuscht. Denn hinter der mächtigen Schlossfassade geht es geschäftig zu. Was aber passiert im Museum, wenn keine Besucher*innen da sind?