Das zu spät gekommene Hochzeitsgeschenk

Vortrag von Johanna Johnen im Rahmen der Sonderausstellung „Scherben zum Glück“
Donnerstag, 06.02.2025, 18 – 19:30 Uhr

1913, am Vorabend des Ersten Weltkriegs, als Monarchie und deutscher Adel noch intakt waren, feierten Viktoria Luise von Preußen und Welfenprinz Ernst August III. von Hannover ihre Hochzeit. Diese aus Liebe geschlossene Ehe beendete ein halbes Jahrhundert der Feindschaft zwischen den Adelshäusern der Hohenzollern und der Welfen. Als Hochzeitsgeschenk gab das Landesdirektorium ein fast 700-teiliges Hochzeitsservice bei der Manufaktur Nymphenburg in Auftrag. Das Paar erhielt das umfangreiche Service jedoch erst 1918, nachdem Ernst August bereits abgedankt hatte und die Familie ins Exil fliehen musste. Nachdem die Richard-Borek-Stiftung es 2006 erstanden hat, wird es nun 2024 zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. Kunsthistorikerin Johanna Johnen beforschte im Zuge dessen die Entstehungs- und Stilgeschichte des Services sowie dessen Verbleib seit 1918.

Johanna Johnen studierte Kunstgeschichte an den Universitäten in Köln und Sevilla. Seit 2019 arbeitet sie im Kölner Käthe Kollwitz Museum in der Kunstvermittlung. Sie promoviert über Krankheitsdarstellungen in verschiedenen Kunstgattungen und lehrte in Anknüpfung daran an der Universität zu Köln. 2024 beforschte sie das Nymphenburger Hochzeitsservice für die Richard-Borek-Stiftung, Braunschweig.